DHEA – das unterschätzte Hormon in den Wechseljahren
Wenn es um die Wechseljahre geht, stehen meist Östrogen, Progesteron oder Testosteron im Fokus. Doch ein zentrales Hormon gerät dabei oft in Vergessenheit: DHEA (Dehydroepiandrosteron). In den USA längst etabliert, wird es in Deutschland bisher kaum beachtet – zu Unrecht, wie ich aus vielen Patientenerfahrungen berichten kann.
Was ist DHEA und warum ist es wichtig?
DHEA ist ein natürliches Steroidhormon, das vor allem in der Nebenniere gebildet wird und eine Vorstufe für Testosteron und Östrogene darstellt. Bereits ab dem 30. Lebensjahr sinkt der DHEA-Spiegel kontinuierlich – bei Männern und Frauen. In den Wechseljahren kann dieser Mangel spürbar werden: Erschöpfung, nachlassende Libido, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und ein generelles Gefühl von „nicht mehr in der Kraft sein“ sind typische Symptome.
Persönliche Eindrücke aus der Praxis:
Sprechstunde für Bioidentische Hormontherapie
Wir arbeiten seit vielen Jahren mit bioidentischen Hormonen – darunter auch DHEA. Immer wieder sehen wir Patientinnen und Patienten, die trotz scheinbar „normaler“ Blutwerte über starke Erschöpfung, Leistungseinbruch oder hormonelles Ungleichgewicht klagen. In vielen dieser Fälle zeigt sich im Labor ein deutlich erniedrigter DHEA-Wert.
Wird dieser gezielt – und laborgestützt – ausgeglichen, berichten viele über spürbare Verbesserungen:
Mehr Energie und Vitalität
Besserer Schlaf
Verbesserte Stimmung und mentale Ausgeglichenheit
Erhöhte Libido
Bessere Hautstruktur und Muskelkraft
DHEA bei Fatigue, Post-Vac und Post-COVID
Gerade bei Patienten ind Patientinnen mit anhaltender Erschöpfung nach Infektionen oder Impfungen (Post-COVID, Post-Vac) spielt DHEA zunehmend eine Rolle. Der gemeinsame Nenner ist häufig eine stille Nebennierenerschöpfung – ein Zustand, in dem der Körper hormonell im Energiesparmodus läuft. Hier kann DHEA helfen, das System sanft zu stabilisieren und die Stressachse wieder zu aktivieren.
Verbindung zur Schilddrüse und Vitalstoffen
DHEA steht in enger Wechselwirkung mit der Schilddrüse. Es beeinflusst übergeordnet den Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Schilddrüsen-Komplex – und kann bei subklinischer Hypothyreose stabilisierend wirken. Zudem beeinflusst es indirekt den Stoffwechsel von Vitamin D, Vitamin B12 und Folsäure – allesamt wichtig für Immunfunktion, Zellenergie und Hormonregulation.
Warum ist DHEA in Deutschland so wenig bekannt?
In Deutschland ist DHEA nicht als Fertigarzneimittel zugelassen, sondern nur auf ärztliches Rezept als Rezepturpräparat in der Apotheke erhältlich. Dadurch fehlt oft die Routine im Umgang – und der Einsatz bleibt auf erfahrene Praxen mit Hormonfokus beschränkt. In den USA hingegen gehört DHEA längst zum festen Repertoire der Anti-Aging- und Hormonmedizin.
Unser Fazit – DHEA gehört unbedingt zur Bioidentischen Hormontherapie dazu!
DHEA ist kein Wundermittel – aber ein entscheidender Baustein in der ganzheitlichen Hormontherapie. Richtig eingesetzt, kann es Frauen und Männern in den Wechseljahren mehr Energie, Stabilität und Lebensfreude zurückgeben. Entscheidend ist eine gute Diagnostik, eine individuelle Dosierung und ärztliche Begleitung.
In unserer Hormonsprechstunde beraten wir Sie gern zu Ihren Werten, Symptomen und Möglichkeiten – persönlich, diskret und auf Augenhöhe.
