Penisverkrümmung: Wenn die Liebe weh tut ein persönlicher Blick auf die Peyronie-Krankheit (IPP)

Penisverkrümmung: Wenn die Liebe weh tut – ein persönlicher Blick auf die Peyronie-Krankheit (IPP)

„Ich habe gedacht, es geht von selbst wieder weg.“
So beginnt die Geschichte von Thomas, 53, einem sportlichen Mann mitten im Leben. Nach einem scheinbar harmlosen „Knacken“ beim Sex bemerkte er einige Wochen später eine schleichende Penisverkrümmung – erst kaum sichtbar, dann zunehmend störend. Es folgten Schmerzen bei der Erektion, Unsicherheit, Scham. Die Diagnose: IPP – Induratio Penis Plastica, auch bekannt als Peyronie-Krankheit.

Was ist die Peyronie-Krankheit überhaupt?
IPP ist eine gutartige, aber belastende Erkrankung: Durch kleine Verletzungen der Schwellkörperhülle (Tunica albuginea) entstehen Plaques – also Narbengewebe, das sich nicht elastisch ausdehnen kann. Die Folge: Krümmung, Verkürzung oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr.

Thomas’ Blutwerte – und ein unterschätzter Risikofaktor
Bei Thomas zeigte sich ein erhöhter Homozysteinwert – ein oft übersehener Risikofaktor. Studien deuten darauf hin: Zu viel Homozystein schädigt die Gefäße, behindert Heilungsprozesse und kann fibrotische Erkrankungen wie IPP fördern.
Durch gezielte Zufuhr von Vitamin B6, B12 und Folsäure konnte dieser Wert gesenkt werden – ein kleiner, aber möglicherweise entscheidender Baustein der Behandlung.

Welche Behandlungen gibt es bei IPP heute?
Thomas wollte keine Operation – also begann er mit einer konservativen, ganzheitlich orientierten Therapie:

  • PDE-5-Hemmer (z. B. Tadalafil 5 mg täglich): Fördern die Durchblutung, hemmen fibrotische Umbauprozesse und stabilisieren die Erektion.

  • Hochdosiertes Vitamin E: Antioxidativ und antifibrotisch, insbesondere in der aktiven Entzündungsphase sinnvoll.

  • PRP-Therapie (Eigenblut): Thomas erhielt mehrere Injektionen direkt in das Plaque-Gebiet. Die Behandlung erfolgte ambulant und nahezu schmerzfrei unter lokaler Betäubung. Ziel war es, das Gewebe zu regenerieren und die Verkrümmung zu reduzieren.

  • Stoßwellentherapie: Wurde ergänzend zur Schmerzlinderung eingesetzt.

  • Bromelain & Nattokinase: Enzympräparate mit entzündungshemmender und fibrinauflösender Wirkung, unterstützend zur Plaquereduktion.

  • Hyaluronsäure-Injektionen: In Kombination mit PRP zur Verbesserung der Elastizität und lokalen Heilung.

Bei manchen Patienten hält die Entzündung über Monate an und erschwert die Behandlung. In anderen Fällen ist die Verkrümmung so stark, dass eine operative Begradigung empfohlen wird – insbesondere dann, wenn Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich ist.

Bei Thomas war das glücklicherweise nicht der Fall.
Die Entzündung klang durch die genannten Maßnahmen rasch ab, und die Krümmung blieb in einem Bereich, der konservativ gut behandelbar war.

Was ist mit Sex?
Thomas stellte früh die Frage: „Darf ich überhaupt noch Geschlechtsverkehr haben?“
Die Antwort lautete: Ja – solange der Sex schmerzfrei und schonend ist. Regelmäßiger Verkehr kann sogar helfen, das Gewebe elastisch zu halten. Wichtig ist dabei: keine gewaltsamen Bewegungen, kein Schmerz, keine Frustration.
Gleitmittel, bequeme Positionen und gegenseitige Rücksichtnahme spielen eine wichtige Rolle. Mit dem Vertrauen in die Therapie und der Unterstützung seiner Partnerin fand Thomas wieder Freude am Intimen.

Der ganzheitliche Blick macht den Unterschied
Neben den medizinischen Maßnahmen wurde auch auf folgende Aspekte geachtet:

  • Mikronährstofftherapie mit Vitamin D, Zink, Selen, Omega-3 und Coenzym Q10

  • Reduktion des Homozysteinspiegels

  • Optimierung von Schlaf, Ernährung und Stressverarbeitung

Denn IPP ist mehr als nur ein lokales Problem – es zeigt sich oft im Zusammenhang mit gestörter Wundheilung, chronischer Mikroentzündung und verminderter Durchblutung.

Fazit
Thomas geht es heute deutlich besser. Die Krümmung hat sich um rund 20 % verbessert, die Schmerzen sind verschwunden, und sein Selbstvertrauen ist zurückgekehrt. Er brauchte keine Operation, das war eine große Erleichterung für ihn. 
Die Peyronie-Krankheit ist behandelbar – vor allem, wenn sie früh erkannt wird. Eine personalisierte, ganzheitliche Therapie kann Operationen häufig vermeiden oder hinauszögern. Lassen Sie sich beraten.

Urologin Eppelmann und Urologe Saliveros Privatpraxis Urologie Münster

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